Dienstag, 27. August 2013

"Awa'ahdah aanda laxsa'a'ch't"

"Awa'ahdah aanda laxsa'a'ch't". Thank you for coming here. So bedanken sich die Eyak, ein Eingeborenenstamm aus dem Süden Alaskas, bei den Besuchern des Native Heritage Centers in Anchorage. Gern geschehen. Was hätte ich auch sonst in Anchorage machen sollen? Denn viel mehr gibt es dort nicht zu sehen. Dabei ist Anchorage die größte Stadt in Alaska. Hier leben knapp die Hälfte der rund 700.000 Einwohner des US-Bundesstaates. Der Lonely Planet sagt, die Stadt "offers the comforts of a large US city (...)". Ansichtssache. Wer nicht trödelt, braucht von einem zum anderen Ende von Downtown Anchorage ungefähr eine Viertelstunde. Irgendwie habe ich da andere Dimensionen im Kopf. Aber in Alaska gibt es ja auch nur ein Hochhaus und das ist 20 Stockwerke hoch. Gemessen an New Yorker Standards ist das ein Ferienbungalow.

Aber: Anchorage "is only a 30-minute drive from the Alaskan wilderness" - hiermit hat der Lonely Planet recht. Und genau deshalb war ich ja überhaupt nach Anchorage gekommen. Und wegen der Aurora, den Northern Lights, die aber ausgerechnet hier nicht so häufig zu sehen sind. Dumm gelaufen. Deshlab habe ich einen Tagesausflug mit dem verlockenden Namen "26 Glacier Cruise" gebucht. Dabei handelt es sich um eine fünfstundige Schifffahrt durch den Prince William Sound, eine Meerenge im Golf von Alaska, die rund 60 Meilen südlich von Anchorage liegt. Und ausnahmsweise hat das Werbeheftchen mal nicht zu viel versprochen. Die Landschaft ist wirklich atemberaubend.


Interessanterweise waren die oben bereits erwähnten Eyak einer der beiden Stämme, die in Holzhütten, so wie ich sie im Native Heritage Center gesehen habe, rund um den Prince William Sound lebten. An dieser Stelle möchte ich kurz dazwischenschieben, dass sich der Besuch des Native Heritage Centers wirklich gelohnt hat. Ich habe dort viel über die Eingeborenen Alaskas und ihre Lebensweise, die sich vielerorts in der "Wildnis" seit Jahrhunderten nur minimal verändert hat, gelernt.


Zurück zur Bootstour. Ungefähr fünf Stunden sind wir durch die Meerenge geschippert und die meisten von uns sind aus dem Staunen gar nicht mehr herausgekommen. "Ohhhh, wow!" "Loooook! Over there!" "Was that a whale?" "Black bear! Black bear to your right. Look!" Ich habe noch nie zuvor an einem Tag so viele verschiedene Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum gesehen, angefangen von Belugawalen bis hin zum gefürchteten Schwarzen Bären. Und dann haben wir auch noch vor dem majestätische Surprise Gletscher Halt gemacht. Der übrigens so heißt, weil ihn seine Entdecker, bei dem Versuch um eine meterhohe Einswand zu schippern, zufällig gefunden haben. Surpriiiiise! Überraschung.



Auch wenn ich die Nordlichter nicht in echt sehen konnte - und dass, obwohl ich vollen Einsatz gezeigt habe und nachts extra noch einmal aus dem Bett geklettert bin - hat sich mein kurzer Zwischenstopp in Alaska mehr als gelohnt. Ich werde ihn schon deshalb nicht so schnell vergessen, weil ich auf dem Schiff mit Jaime und Dotty aus New York unheimlich viel Spaß hatte. Die New Yorker sind eben etwas besonderes.

Jaime und Dottie, just in case the two of you read your names here: It's been so nice meeting you, as you have made this an unforgettable trip into Alaska's wilderness (and not only because you gave me that bumper sticker, which will definitely go into my scratch book). Thanks again!

1 Kommentar:

  1. Jetzt bin ich neidisch, weil du einen Bären gesehen hast und ich nicht :( ;)

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