Chicago ist auch unter dem Spitznamen „The Windy City“ bekannt. Und wer jetzt denkt, dass kommt daher, weil es in Chicago extrem windig ist, der liegt leider daneben. Zumindest ist das nicht die ganze Wahrheit. Denn angeblich geht der Spitzname auf die besonders „windigen“ Politiker der Stadt zurück, die Anfang des 19. Jahrhunderts reiche Investoren nach Chicago locken wollten – das erzählen zumindest die Tour Guides den Touristen. Ich bin übrigens auch drauf reingefallen, denn in Chicago ist es tatsächlich ziemlich windig und sobald die Sonne verschwindet, wird es schnell frisch. Vom See weht meistens ein ziemlich kühler Wind durch die Hochhäuserschluchten herüber in die Stadt. So oder so ist die Stadt stolz auf ihren Spitznamen und zeigt das, indem sie ihn überall aufdruckt - Pullis, Shirts, Tassen, Sticker, Kugelschreiber, Kappen ... Die Touristen finden das gut und so lässt sich mit dem Spitznamen viel Geld verdienen. Da ist es ganz egal woher er nun kommt.
Und zum Schluss noch ein bisschen Architekturgeschichte: Wusstet Ihr, dass ich Chicago der erste Wolkenkratzer
der Welt stand? Das Home Insurance Building wurde 1884 von dem Architekten William
Le Baron Jenny entworfen und war das erste Gebäude überhaupt, das mithilfe
eines Stahlgerüsts gebaut wurde. Obwohl es wegen seiner ungewöhnlichen (und
damals einzigartigen) Bauweise allgemein als der erste Wolkenkratzer anerkannt
wird, war das Home Insurance Building mit 10 Stockwerken und einer Gesamthöhe
von rund 42 Metern nie das höchste Gebäude der Welt. 1931 wurde das Gebäude
abgerissen, um Platz für das Field Building zu machen (heute: LaSalle National
Bank Building). Heute erinnert nur noch eine Tafel in der Wand an den ersten
Wolkenkratzer der Welt.
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