Wer an Miami denkt, der hat meistens tolle Strände, teure Autos und braungebrannte Bikini-Schönheiten im Kopf. Alles zu finden am South Beach von Miami, mit dem Bus nur wenige Minuten von Downtown entfernt. Wofür Miami Beach mindestens so bekannt ist: sein Art Deco Historic District, das 1979 vom US-Amerikanischen Innenministerium als solches anerkannt wurde.
Nirgendwo
anders auf der Welt gibt es mehr Art Deco auf so engem Raum zu besichtigen.
Rund 1200 Gebäude sind es insgesamt, die die Straßen rund um den bekannten Ocean
Drive und die Collins Avenue säumen.
Tausende Touristen kommen jährlich, um die meist pastellfarben angestrichenen
Häuser zu bewundern. Dass man dabei einmal den Ocean Drive hoch und runter flanieren kann, finden die meisten von ihnen auch nicht schlecht.
Viele Besucher bedeutet eine Menge Geld, über das sich die lokalen
Behörden hier freuen – ausgerechnet. Denn wenn es nach ihnen gegangen wäre,
stünden die Häuser schon längst nicht mehr. Sie sollten in den 1970er Jahren
abgerissen werden. Sie stehen heute nur noch, weil eine Frau vehement dagegen protestiert
hat. Barbara Capitman hat sich an die Bagger gekettet, die angerückt waren, um die
historischen Gebäude dem Erdboden gleichzumachen. Zum Dank ist heute die 10th
Street in South Beach nach der ersten Präsidentin der Miami Design Preservation
League umbenannt worden, und zwar in Barbara Capitman Way.
Drei verschiedene Baustile bestimmen das architektonisch
hoch interessante Historic District von Miami – Mediterranean Revival, Art Deco und MiMo,
auch Miami Modern genannt.
Sie unterscheiden sich besonders
durch ihre dekorativen Elemente. Nur der MiMo Stil verbindet Deko mit Funktionalität. Das komische Gitter vor den Fenstern auf dem untersten Bild ist nicht nur ein dekoratives Element, sondern fungiert gleichzeitig als Sonnenschutz. In Miami, dem selbsternannten Sunshine State, besonders praktisch.
Interessant ist, dass das Art Deco Viertel in
Miami das erste weltweit war, das nur aus Gebäude besteht, die aus dem 20. Jahrhundert stammen.
Das hatte es noch nie gegeben. Zuvor waren immer nur Gebäude aus den vorigen
Jahrhunderten, besonders dem 19., 18. und 17. Jahrhundert, für besonders erhaltungswürdig erachtet worden.
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