Toronto hat mir in der vergangenen Woche einen ziemlich verregneten Empfang bereitet. Als ich am Freitag in der Hauptstadt des Bundestaates Ontario in Kanada ankam, hat es gegossen wie aus Kübeln. Da macht Sightseeing nur halb so viel Saß. Die Stadt am Lake Ontario wird manchmal auch das "New York des Nordens" genannt und tatsächlich erinnert vieles an die Metropole in den USA. Der Yonge-Dundas Square ist eine Miniaturausgabe des Times Square und das Gooderham Building hat starke Ähnlichkeit mit dem Flatiron Building. Sogar gelbe Taxen und Fahrzeuge des NYPD fahren in Toronto rum - immer dann, wenn hier ein Film gedreht wird. Wer in New York keine Drehgenehmigung kriegt oder wem es dort zu teuer ist, der nutzt einfach Toronto als Kulisse.
Und auch bei Dauerregen sind Touristen nicht dazu
gezwungen, den Tag im Hostel oder Hotel zu vertrödeln. Stattdessen können sie Torontos Untergrundwelt erkunden, die - laut Guinness Buch der
Rekorde - der größte unterirdische Shoppingkomplex der Welt ist. Das
PATH Netzwerk verbindet unter der Erde 50 Gebäude beziehungsweise
Bürotürme mit zwanzig Parkhäusern, fünf U-Bahn-Stationen, zwei großen
Einkaufshäusern, sechs schicken Hotels und einen Bahnhof miteinander. Auf
rund 29 Kilometern findet man hier auf einer Verkaufsfläche von 371,600
Quadratmetern knapp 1,200 Geschäfte und Dienstleistungsunternehmen,
angefangen vom Fotokopiergeschäft über den Schuster bis hin zum
Starbucks Café. In Toronto ist unter Tage also noch einiges zu holen.
Montag, 29. Juli 2013
Sonntag, 28. Juli 2013
The Cradle of Liberty
Wie Philadelphia spielt auch Boston eine wichtige Rolle in der Geschichte der USA, denn hier hat die amerikanische Unabhängigkeitsbewegung ihren Ursprung. 1773 protestierten in der Hauptstadt des U.S. Bundesstaates Massachussetts einige Bostoner gegen die Steuerpolitik der Briten, indem sie im Hafen der Stadt jede Menge Tee über Bord warfen, und forderten "No taxation without represantation!".
Besonders bekannt (und bei den Touristen sehr beliebt) ist die Faneuil Hall, auch die "Cradle of Liberty" genannt. Seit 1742 dient sie sowohl als Marktplatz, als auch als Versammlungsort, wo Männer wie Samuel Adams und James Otis Junior schon sehr früh über eine mögliche Unabhängigkeit von Großbritannien debattierten. Heute wird das Gebäude immer noch als Markthalle genutzt - allerdings gibt es hier keine Lebensmittel mehr, sondern Schlüsselanhänger, T-Shirts, Fotos und anderen Ramsch, den der gemeine Tourist so gerne hat. Im oberen Stockwerk finden heute neben politischen Debatten auch viele Abschlussfeiern der umliegenden High Schools statt.
Als Tourist kann man gut und gerne zwei oder sogar noch mehr Stunden in und um die Faneuil Hall verbringen. Fast noch interessanter als die alte ist die neue(re) Markthalle gleich dahinter, der Quincy Market. Er ist heute ein riesiger Food Court. Hier gibt es alles: Sandwiches, Nudeln, Brezeln, Pizza, Eis... Herzhaft, süß, sauer. Einfach alles eben. Und weil die Touristen sich hier so benehmen, als wäre jeden Tag Black Friday (das heißt, sie kaufen, kaufen, kaufen, ganz egal wie teuer), bezahlt man hier für einen Becher Orangensaft locker 4,50 Dollar. Im Supermarkt um die Ecke gibt es für das gleiche Geld beinahe vier Liter in einer großen Flasche. Da sieht dann plötzlich auch der praktische Plastikbecher to go mit Strohhalm nicht mehr ganz so schön aus...
Next: The Largest Underground Shopping Complex in the World
Besonders bekannt (und bei den Touristen sehr beliebt) ist die Faneuil Hall, auch die "Cradle of Liberty" genannt. Seit 1742 dient sie sowohl als Marktplatz, als auch als Versammlungsort, wo Männer wie Samuel Adams und James Otis Junior schon sehr früh über eine mögliche Unabhängigkeit von Großbritannien debattierten. Heute wird das Gebäude immer noch als Markthalle genutzt - allerdings gibt es hier keine Lebensmittel mehr, sondern Schlüsselanhänger, T-Shirts, Fotos und anderen Ramsch, den der gemeine Tourist so gerne hat. Im oberen Stockwerk finden heute neben politischen Debatten auch viele Abschlussfeiern der umliegenden High Schools statt.
Next: The Largest Underground Shopping Complex in the World
Dienstag, 23. Juli 2013
Meet me at the Eagle
Philadelphia wird häufig auch als die kleine Schwester von New York bezeichnet. Aber zwischen gigantischen Wolkenkratzern stehen hier auch unzählige historische Gebäude, die zeigen, wie amerikanische Städte in der Kolonialzeit aussahen. Die Stadt war nach London einst die zweitgrößte Stadt im British Empire - bis Philadelphia zum Zentrum der amerikansichen Unabhängigkeitsbewegung wurde. Hier wurde am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeitserklärung verkündet und im September 1787 schufen die Gründerväter um Benjamin Franklin, George Washington und Thomas Jefferson hier die Constitution of the United States, die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika. Und durch den historischen Teil Philadelphias zu wandern ist wie eine Reise in die Vergangenheit.
Bekannt ist die Stadt außerdem für eines ihrer zahlreichen Einaufzentren: Macy's. Denn hier steht das größte zu spielden Instrument der Welt, die "Grand Court Organ". Wenn die insgesamt knapp 28,500 Pfeifen erklingen, haben Besucher das Gefühl drei Symphonieorchester würden gleichzeitig zum Schlussakkord ansetzen.
Ein großer bronzener Adler wacht über die wertvolle Orgel. Er thront mitten zwischen Designerklamotten, schicken Taschen und sündhaft teuren Schuhen. Ursprünglich aus Deutschland (der Frankfuter Bildhauer August Gaul hat ihn erschaffen), ist das über eine Tonne schwere Federvieh einmal über den Atlantik geflattert und hat sich vor über einem Jahrhundert mitten in Macy's Grand Court, damals hieß das Kaufhaus noch Wanamaker's, niedergelassen. Der Adler ist so schwer, dass der Mamorboden darunter seit Jahren mit Balken gestützt werden muss. Wenn sich die Einheimischen heute zum Shoppen in Center City verabreden, sagen sie nur noch "Meet me at the Eagle". Dann ist klar: Der Treffpunkt ist das alte Wanamaker Building an der Market Street - oder einfach Macy's.
Hier auch noch zum Anschauen: http://pipedreams.publicradio.org/gallery/us_northeast/pennsylvania/philadelphia_grand-court_wanamaker.shtml
Bekannt ist die Stadt außerdem für eines ihrer zahlreichen Einaufzentren: Macy's. Denn hier steht das größte zu spielden Instrument der Welt, die "Grand Court Organ". Wenn die insgesamt knapp 28,500 Pfeifen erklingen, haben Besucher das Gefühl drei Symphonieorchester würden gleichzeitig zum Schlussakkord ansetzen.
Ein großer bronzener Adler wacht über die wertvolle Orgel. Er thront mitten zwischen Designerklamotten, schicken Taschen und sündhaft teuren Schuhen. Ursprünglich aus Deutschland (der Frankfuter Bildhauer August Gaul hat ihn erschaffen), ist das über eine Tonne schwere Federvieh einmal über den Atlantik geflattert und hat sich vor über einem Jahrhundert mitten in Macy's Grand Court, damals hieß das Kaufhaus noch Wanamaker's, niedergelassen. Der Adler ist so schwer, dass der Mamorboden darunter seit Jahren mit Balken gestützt werden muss. Wenn sich die Einheimischen heute zum Shoppen in Center City verabreden, sagen sie nur noch "Meet me at the Eagle". Dann ist klar: Der Treffpunkt ist das alte Wanamaker Building an der Market Street - oder einfach Macy's.
Hier auch noch zum Anschauen: http://pipedreams.publicradio.org/gallery/us_northeast/pennsylvania/philadelphia_grand-court_wanamaker.shtml
Sonntag, 21. Juli 2013
A Town that is Famous as a Place of Movie Scenes
Ohne Orientierungssinn sieht man bekanntlich viel mehr von der Welt. Das habe ich mir immer wieder eingeredet, als ich am Donnerstag durch Greenwich Village geirrt bin. Eigentlich war ich auf der Suche nach dem Aufgang zur High Line, einer stillgelegten Hochbahntrasse im Westen von Manhattan. Um es gleich vorweg zu nehmen: Gefunden habe ich sie (natürlich) nicht. Man sollte den New Yorkern eben nicht alles glauben. Die Stadt ist so groß, da können sich auch die Einheimischen mal in der Richtung vertun. Nach ungefähr einer Stunde Umherirren bei bei knapp 40 Grad im Schatten, musste ich feststellen, dass meine Multitaskingfähigkeiten irgendwann rapide nachlassen. Laufen und gleichzeitig den gefühlt 1 Quadratmeter großen Stadtplan lesen ist gar nicht so einfach. Das habe ich spätestens dann feststellen müssen, als ich beinahe eine Filmcrew von ihren Sitzen gerissen hätte. Der Regisseur und der Tontechniker verfolgten einen Dreh, der gerade um die Ecke stattfand. Im letzten Moment habe ich die roten Hütchen gesehen, die sie um sich herum aufgestellt hatten - extra für die Touristen, könnte man meinen, denn für die New Yorker ist das wahrscheinlich Alltag.
Hier wird überall gefilmt. Die beliebteste Location in New York ist - Überraschung! - der Times Square. Dicht gefolgt von der 5th Avenue. Als Filmdarstellerin verdient die Stadt New York angeblich rund 80 Milliarden Dollar im Jahr. Gar nicht mal so schlecht für eine einfache Statistenrolle. Insgesamt schafft die Filmindustrie mehr als 275.00 Jobs im Big Apple. Sie ist übrigens eine der Branchen auf der ganzen Welt, in der der Konkurrenzkampf am größten ist.
Coming up next: Meet me at the Eagle.
Freitag, 19. Juli 2013
"Every hundred feet the world changes."
"Every hundred feet the world changes."
In diesem Sinne möchte ich Euch hier in den kommenden Wochen von meinem Trip kreuz und quer über den nordamerikaischen Kontinent berichten. Damit Ihr wisst, wo ich gerade stecke, werde ich versuchen, mich aus jeder Stadt, in der ich haltmache, mit einer lustigen oder spannenden Geschichte zu melden.
Bald geht's los.
Abonnieren
Posts (Atom)